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inhalt dieses dokuments: musikalische formen | tanzmusik

Musikalische Formen

Die Laute war im 16. Jahrhundert das führende Hausinstrument. Die Laute diente zur Begleitung von Solo- und Ensemblegesang. Auf ihr wurden aber auch intavolierte Vokalwerke gespielt.

ARIA (frz.): von altfrz. air = Art und Weise, eine kadenzierte Bassformel, die in ständiger Wiederholung die Grundlage für Variationen bildet (basso ostinato).

CANZONA: intavoliertes Chanson, dessen Bearbeitung oder Nachbildung

DIFERENCIAS (span.): Variationen in Zyklen über Liedmelodien und Ostinatobässen

FANTASIE: ...

PRAEAMBEL, PRAEAMBULUM, PRIAMBEL: später auch Präludium; Einleitungsstück

PRÄLUDIUM: Einleitungsstück

PRÄAMBULUM: siehe Präludium

RICERCAR: zunächst freier, dann polyphoner Satz nach dem Prinzip der Motette, Vorläufer der Fuge

SUITE (frz.), PARTITA (ital.): Instrumentalform aus einer Reihe von Tanzsätzen in einer festgelegten Folge

TIENTO (span): spanische Bezeichnug für Ricercar

TOCCATA (ital.): toccare - berühren, nämlich die Taste, freie Form aus Laufwerk, Figuration, Akkorden ...

VARIATION: Variationen werden über bekannte Liedmelodien oder über Ostinatobässe gespielt.

Tanzmusik

Viele Lautenkompositionen entstanden aus Themen der Tanzmusik. Im 16. Jahrhundert gibt es zahlreiche Drucke von Tänzen. Grundlage für die vielen Tanzimprovisationen sind die Tanzbässe (bassa danse).

Die Tänze in der Renaissance waren Schreittänze unterschiedlichen Charakters, die offenbar schon zu Folgen zusammengestellt wurden (Suiten). Alle Tänze waren Gruppentänze mit wechselnder Gruppenpaarbildung. Einem langsamen Schreittanz in geradem Takt folgte meist ein schneller Spring- oder Drehtanz in ungeradem Takt (Nachtanz).

ARIE, ARIA (ital.), AIR, AYRE (engl.): langsamer Satz; meist Bestandteil einer Suite

ALLEMAND (frz.): deutscher Tanz, ruhiger Schreittanz, aftaktig, höfisch im 17. Jhd. stilisiert als Kopfsatz der Suite
typischer Rhythmus: rhythmus allemand

ANGLAISE: ...

BALLO (ital.): von ballare=tanzen, feierlich graziöser Tanz

BASSA DANCE (frz.): gerader Takt, meist folgen Nachtänze "Recoupe" und "Tordio" (3)

BOURÉE (frz.): frz. Reigentanz aus der Auvergne, ab 17. Jhd. höfisch (Lully)
typischer Rhythmus: rhythmus bouree

BRANLE, BRANLE GAY, BRANLE DE LA VILLAGE: Frankreich, 16. Jhd.; beliebter Reigentanz im geraden und ungeraden Takt

CANARIE: ...

CALATA: altitalienischer Tanz, gerader Takt, gemessen, ähnlich der Pavane

CHACONNE: urspr. span. Tanzlied, dann Variationsmodell wie Passacaglia (Bass)
typischer Rhythmus: rhythmus chaconne

CONTREDANSE: ...

CORRENTE (ital.): siehe Courante

COTILLON: ...

COURANTE (frz.): "eiliger Tanz" im Dreiertakt (3/2 od. 6/4), höfisch ab dem 17. Jhd.; die italienische Corrente ab etwa 1650 ist schneller und glatter; 2. Kernsatz der Suite.
typischer Rhythmus: rhythmus courante

ECOSSAISE: ...

FOLIA (span.): lärmender Tanz iberischer Herkunft, auch als harmonisch-melodische Formel ab dem 15. Jhd. (»http://people.a2000.nl/pgabler/)

FROTTOLA (ital.): ein und mehrstimmiger, meist ital. Tanzlied im 15. und 16. Jhd.

GAVOTTE (frz.): frz. Reigentanz (in der Bretagne noch lebendig), ab 17. Jhd. höfisch, stets auftaktig, nicht zu rasch
typischer Rhythmus: rhythmus gavotte

GAGLIARDA (ital.), GAILLARDA (frz.), GALLIARD (engl.): alter Tanz ital. Ursprungs, meist im 3er Takt, ursprünglich Romanesca??
typischer Rhythmus: rhythmus gagliarda

HUPFAUFF: altdeutscher Nachtanz im Dreiertakt auch Springtanz genannt

GIUGE (frz.), JIG[G] (engl.): von giga = Geige, alteglicher Tanz nach schottischem oder irischem Tanzlied, ab dem 17. Jhd. auf dem Kontinent höfischer Tanz, rasch, imitatorisch, Schlußtanz der Suite
typischer Rhythmus: 3/8rhythmus guige

JUDENTANZ: volkstümlicher Tanz, zu dem die Lauten in einer speziellen Stimmung gespielt wurden (Judentanz-Stimmung - Newsidler bzw. Leyrer zug - Heckel)

MENUETT (frz.): von frz. menu (pas) = zierlicher (Schritt), urspr. Volkstanz, ab etwa 1650 bevorzugter Hoftanz Ludwigs XIV., ruhiger Dreiertakt (3/4 od. 6/8)
typischer Rhythmus: rhythmus menuett

MUSETTE: ...

PADOANA (ital.): Nachtanz im Dreier Takt, steht zwischen den Schreittänzen Passomezzo und dem lebhafte Saltarello

PARTITA (ital.): siehe Suite

PASSACAILLE: ...3/4

PASSAMEZZO, PASSA E MEZZO: italienischer Schreittanz im geraden Takt, lt. Besarde der französichen Pavane gleich; dem Passamezzo folgt meist ein schneller Nachtanz oder auch 2, z.B. Padoana oder Saltarello

PASSEPIED: ... 3/8

PAVANE (span.): aus dem span. Pfau, oder von der ital. Stadt Padua, feierlicher, höfischer, langsamer Schreittanz vermutlich aus Spanien; anstelle der Basse danse, meist folgt ein Saltarello oder eine Gagliarda als Nachtanz

PIVA: italienischer rascher Nachtanz zur Pavane oder Passamezzo

RIGAUDON: ...

ROMANESCA: spanische und itlaienische Lautenliteratur; Instrumentalstück vermutlich aus einem Tanz entwickelt; der Passacaglia ähnlich

ROTTA: in der Lautenliteratur vereinzelt vorkommender Nachtanz zur Gagliarda

SALTARELLO: (ital.) lebhafter Nachtaanz im 3er Takt zur Pavane, Passamezzo

SARABANDE: ursprünglich lebhafter spanischer Tanz, der im 16. Jhd. mitunter als Pavane bez.; ab dem 17. Jhd. feierlich und gravitätisch, langsamer Dreiertakt, ohne Auftakt., 3. Kernsatz der Suite
typischer Rhythmus: rhythmus sarabande

SICILIANO (ital.): kein eigentlicher Tanz, sondern characteristische Pastoralmusik, von Brossard als danse gay bezeichnet.

SPRIGTANZ: siehe Hupfauff

SREZZATA: (ital.) vereinzelt vorkommender Nachtanz im Dreiertakt

TAMBOURIN: ...

TASTEGGIATA (ital.): vereizelt vorkommender Tanz

TATTLE DE MOY: englisches Lautenstück

VOLTA (ital.), VOLTE (frz.): sehr schneller Tanz im 3er Takt